Redenhalten mit Karteikarten: die wichtigsten Tipps

Warum sollte man als Redner Karteikarten benutzen?

Sie verhindern, dass du im Falle eines Blackouts den Faden verlierst und nicht mehr weißt, was du sagen sollst. Gerade Anfänger sind während ihrer Rede entspannter, wenn sie diese Sicherheit spüren.
 
Gegenüber einem Manuskript haben Karteikarten einen entscheidenden Vorteil: Sie ermöglichen dir, immer wieder mit dem Publikum Blickkontakt aufzunehmen. Wenn du von einem Manuskript abliest, bleiben deine Augen die meiste Zeit auf dem Papier haften.

Doch was solltest du beachten, wenn du in deiner Rede Karteikarten benutzt? Die folgenden Tipps helfen dir weiter.

Schreibe auf die Karteikarten nur Stichpunkte.

Es ist nicht notwendig, ganze Sätze auf die Karteikarten zu schreiben. Glaub mir! In meinen ersten Reden habe ich noch Sätze aufgeschrieben, jetzt notiere ich nur noch Stichpunkte.
 
Wenn du ganze Sätze auf die Karteikarten schreibst oder gar deinen Redetext ausformulierst, vergibst du die Chance, während deiner Rede spontan zu sein. Du zwängst dich in ein Korsett und dein Publikum wird es merken. Außerdem wird es dir schwerfallen, mit dem Publikum Blickkontakt zu halten.
 
Meine Empfehlung: Schreibe für jede Sinneinheit nur ein Wort auf.
 

 
So verschaffst du dir Sicherheit, ohne den Raum für Spontaneität zu verlieren. Was verstehe ich unter Sinneinheit? Wenn du die Rede aufschreiben würdest, wäre das ein Absatz.
Eine frei gehaltene Rede ist ansprechender als eine abgelesene Rede – denn wenn du frei sprichst, hast du die Möglichkeit, mit dem Publikum intensiven Blickkontakt aufzunehmen und zu gestikulieren. Außerdem kannst über Dinge sprechen, die dir während der Rede einfallen. Das belebt deinen Vortrag und lässt dich lockerer wirken.

Nummeriere deine Karteikarten.

Es kann leicht passieren, dass du während deiner Rede merkst, dass deine Karteikarten falsch geordnet sind. Stress, Nervosität, Zeitdruck – es ist nur menschlich, dass während der Redevorbereitung Fehler passieren können.
 
Wenn die Karteikarten nummeriert sind, kannst du die Kastanien aus dem Feuer holen und die Karten während deiner Rede sortieren.
 
Wenn du die Karteikarten nicht nummeriert hast, kannst du während der Rede eine Situation erleben, die dich ins Schwitzen kommen lässt. Deshalb: Nummeriere deine Karteikarten und prüfe vor deiner Rede, ob die Karten richtig sortiert sind.

Eine Rede ohne Manuskript und Karteikarten halten?

Eine Rede frei zu halten ist einfacher, als man denkt. Wenn du deine Rede gut vorbereitet hast, kannst du die Rede auch ohne den Sicherheitsanker eines Manuskripts oder Karteikarten halten.
 
Du fragst dich vielleicht: „Wie um Himmels willen soll ich mir den gesamten Redetext merken?“ Die Antwort ist, dass du dir nicht den gesamten Text merken musst. Es ist völlig in Ordnung, wenn du die eine oder andere Information auslässt.
 
Deine Zuhörer merken sich im Durchschnitt nur ein bis zwei Punkte deiner Rede. Wichtiger als inhaltliche Vollständigkeit ist, dass dein Publikum dir folgen kann. Wenn du deine Rede abliest und keinen Blickkontakt mit dem Publikum hältst, hast du viele Zuschauer nach kurzer Zeit verloren.

Redetext mit Gedächtnistechniken auswendig lernen

Wenn du dich im Vortragsthema gut auskennst, kannst du eine Präsentation ohne lange Vorbereitungszeit meistern. Doch was ist, wenn du dich in dem Thema noch nicht wohlfühlst und trotzdem einen freien Vortrag halten willst?
 
Dann hast du mehrere Möglichkeiten. Zum einen kannst du den Text auswendig lernen. Doch Vorsicht: Ein auswendig gelernter Vortrag kann äußerst monoton wirken. Es fehlen spontane Elemente, die eine Rede auflockern. Mir wäre das Auswendiglernen außerdem viel zu anstrengend.
 
Besser sind Gedächtnistechniken, mit denen du den Inhalt in deinem Kopf abspeicherst, ohne die Rede Satz für Satz auswendig zu lernen.
Ich arbeite seit einiger Zeit mit der Gedächtnispalast-Technik und bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
 
Eine Einführung in das Thema würde den Umfang dieses Beitrags sprengen. Schaue dir für einen Einstieg den Ratgeber Erfolgs-Gedächtnis: Wie Sie sich Zahlen, Namen, Fakten, Vokabeln einfach besser merken von Gunther Karsten an.

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