Um einen informierenden Vortrag vorzubereiten, solltest du das Handwerk der Recherche beherrschen. Das gilt auch für Referate und Prüfungen jeglicher Art.
Glücklicherweise ist Recherchieren ganz einfach, wenn man sich dafür ein System zurechtgelegt hat.
Warum ist bei Vorträgen die Recherche wichtig?
Wie bei einem Eisberg, der im Wasser schwimmt, sollte während des Vortrags nur ein Bruchteil deines Wissens zu sehen und zu hören sein. Du brauchst das ganze „unsichtbare“ Wissen, um auf Publikumsfragen souverän reagieren zu können. Außerdem strahlst du mehr Selbstsicherheit aus, wenn du dein Thema beherrscht.
Mit den folgenden drei Schritten wird Recherchieren spielend einfach.
1. Schritt: Bringe dein gesamtes Vorwissen zu Papier
Schreibe ohne zu bewerten alles auf, was dir zu deinem Vortragsthema einfällt. Ich schreibe in der Regel alles per Hand auf, da ich dadurch das Gefühl habe, besonders produktiv zu sein. Betrachte diesen ersten Schritt als kleine „Brainstorming-Session“ – es geht darum, möglichst viele Ideen und Fragen in kurzer Zeit aufzuschreiben.
Mit diesem Ansatz gehen dir garantiert keine Ideen verloren. Du entscheidest dann im zweiten Schritt, welche Ideen den Weg in deine Rede finden sollen.
Folgende Punkte könnten dir einfallen:
- Argumente und Gegenargumente
- Fragen
- Geschichten
- Zahlen und Fakten
- Zitate
- Konzepte
- Metaphern
- aktuelle Nachrichten
In diesem Beispiel habe ich Ideen für einen Blogpost über Verhandlungstechniken gesammelt:
2. Schritt: Strukturiere deine Ideen
In diesem Schritt legst du fest, welche deiner Ideen in die Rede sollen.
Sortiere die Ideen in Themenblöcke und versehe sie mit passenden Überbegriffen. Am Ende sollten drei bis fünf Themenblöcke herauskommen.
Ich habe meine Ideen aus der Brainstorming-Session nach drei thematischen Punkten sortiert:
Deine Fragen kannst du auf einer anderen Seite notieren. Du weißt jetzt, über welches Wissen du verfügst und in welchen Bereichen du noch recherchieren musst.
3. Schritt: Schließe deine Wissenslücken
Im dritten Schritt geht es darum, deine Wissenslücken mit wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Quellen zu schließen.
Konzentriere dich auf wissenschaftliche Quellen, wenn dein Vortrag wissenschaftlichen Standards genügen muss.
Die meisten Uni-Professoren sehen es gar nicht gerne, wenn Studenten als Quelle hauptsächlich Wikipedia angeben.
Du kannst eine Google-Suche nach wissenschaftlichen Quellen verbessern, indem du die Suche einschränkst und nur nach PDFs suchst. Gehe in die erweiterte Suche, um diesen Filter zu setzen. Weitere hilfreiche Empfehlungen zur Internetrecherche gibt es unter diesem Link.
Wissenschaftliche Quellen:
- Artikel aus Fachzeitschriften und Journals
- Dissertationen
- Lexika
- Expertenbefragung
- Statistiken von amtlichen Stellen (z. B. des Bundesamtes für Statistik)
- Fachbücher
Nicht-wissenschaftliche Quellen:
- Zeitungen und Magazine
- News-Portale (z. B. Spiegel-Online)
- Blogs
- Online-Lexika wie Wikipedia
- Internet-Foren
- Populärwissenschaftliche Literatur
Wenn du einen unterhaltenden oder motivierenden Vortrag vorbereitest, musst du dir kaum Gedanken über deine Quellen machen. Die folgenden Webseiten benutze ich des Öfteren für unterhaltende Vorträge:
predigtpreis.de
- Datenbank prämierter Predigten; Inspiration vor allem für Hochzeits- und Trauerreden
Woxikon.de
- Datenbank u.a. für Synonyme
Zitate.de
- passende Zitate für fast jedes Thema
Wenn du deine Wissenslücken geschlossen hast, kannst du die Rede aufschreiben. Lese dazu meinen Beitrag: „Tipps, wie dein Redemanuskript gelingt.“
Weitere Tipps zur Recherche findest du unter diesem Link.